Portrait

Die Landsknechts- und Doppelsöldnertruppe „Albrecht Schedels Fähnlein e.V.“ hat ihre Anfänge im Peter und Paul-Fest in Bretten. Dort wird in jedem Jahr am ersten Wochenende nach dem Peter und Paul Tag am 29.06. das Leben und Treiben in einer belagerten Stadt während des Landshuter Erbfolgekrieges im Jahre 1504 dargestellt. In diesem Jahr wurde die damalige kurpfälzische Amtsstadt Brettheim von württembergischen Truppen belagert.

Die Ereignisse während der Belagerung wurden von Georg Schwarzerdt, dem Bruder des bekanntesten Brettener Sohnes Philipp Melanchthon (griech. für Schwarzerdt) in der Schwarzerdt-Chronik aus dem Jahre 1561 niedergeschrieben. Dort ist u.a. ein Landsknechtsfähnlein unter dem Hauptmann Albrecht Schedel verbrieft, welches den Belagerten zur Verteidigung der Stadt gegen die württembergischen Angreifer zur Seite stand. Bekannt wurde das Fähnlein aber auch durch einen anderen Vorfall: Nach dem Tode zweier Kameraden und wegen ausbleibenden Soldes meuterten die Männer um Albrecht Schedel, doch konnten die Söldner schließlich durch die Übergabe von Tuch, Wein und Früchten zum Weiterkämpfen auf der Seite der Kurpfalz bewegt werden.

Mit der Vereinsgründung am 02.12.1991 fanden sich zwölf mittelalterbegeisterte aktive Peter und Pauler zusammen, um dieses Landsknechtsfähnlein um Albrecht Schedel am Peter und Paul Fest darzustellen.

Mittlerweile ist der Verein auf über 50 aktive Mitglieder angewachsen und auch das Betätigungsumfeld hat sich bis weit über Brettens Grenzen erweitert: So reiste „Albrecht Schedels Fähnlein“ schon zu vielen Veranstaltungen im In- und Ausland, u.a. nach Österreich, Italien oder Frankreich.

Dabei stellen wir das zivile und militärische Leben und die Tätigkeiten eines Landsknechts- und Doppelsöldnerfähnleins im ausgehenden Mittelalter in der Zeit bis 1504 dar, sei es durch die möglichst detailgetreue Nachbildung der damaligen Kleidung, von Rüstungsteilen, Waffen oder des Lagerlebens im Feld. Die detailgetreue Nachbildung geht dabei so weit, dass sich aus unseren Reihen ein mittlerweile selbständiger Plattnermeister, Dr. Peter Müller, herausgebildet hat. Seine Arbeiten spiegeln sich im wahrsten Sinne des Wortes u.a. in den Rüstungen wider.